Aufklärung des Kindes über seine Adoption - 
eine Hilfe für Eltern


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Verwandtenadoption

Die meisten Adoptionen sind sog. Inkognitoadoptionen: Das Kind wird über die Adoptionsvermittlungsstelle in eine nach den Wünschen der Mutter bzw. der Eltern ausgesuchte, ihr aber vom Namen und Wohnort her unbekannte Familie vermittelt. Die Überlegungen bezüglich Aufklärung gelten jedoch ebenso für Verwandten- und Stiefelternadoptionen, wenn das Kind in die jetzige Familienkonstellation in einem so jungen Alter kam, dass es davon ausgehen könnte, beide Eltern seien seine leiblichen Eltern. Vielleicht hat es die Tatsache z. B. des "zweiten Vaters" auch schon einmal registriert, aber inzwischen wieder vergessen oder verdrängt. Gerade auch nach Scheidung der Eltern erscheint es wichtig, dass der verbleibende Elternteil zwar realistisch und ehrlich, aber doch letztlich verständnisvoll über den geschiedenen Elternteil spricht. Ein Kind identifiziert sich auch mit diesem Teil seiner Herkunft, und negative Bemerkungen können sein Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Aber auch dann, wenn Kinder die Adoption durch einen Stiefelternteil oder durch Verwandte bewusst miterleben, ist es notwendig, ihnen die Veränderung der Verwandtschaftsbeziehung durch die erfolgte Adoption eingehend zu erklären. Bisherige Verwandte wie Tante und Onkel oder Großeltern werden zu Eltern und übernehmen die vollen elterlichen Rechte und Pflichten. Stiefvater oder Stiefmutter werden zu Vater und Mutter. Daher wird man eine Adoption erst dann anstreben, wenn das Kind auch innerlich dazu bereit ist, den Stiefelternteil oder die Verwandten als neue Eltern anzuerkennen und anzunehmen. Sonst besteht die Gefahr, dass das Kind in einen inneren Loyalitätskonflikt kommt, wenn es z. B. noch starke Bindungen an den verstorbenen oder getrennt lebenden Elternteil hat. In Konfliktfällen wird es dann auch dazu tendieren, die "alten" Eltern gegen die "neuen" auszuspielen. Wären wir z.B. bereit, einen jahrelangen Freund einfach aufzugeben, mit dem uns viele - vielleicht auch schwere - Erlebnisse verbinden, weil ein neuer Freund sich mit unserem alten nicht versteht? Um wie viel einschneidender ist es für ein Kind, den abwesenden Elternteil ganz "aufzugeben ", selbst wenn es den neuen Partner des anderen Elternteils wirklich mag. Die Eltern haben sich auseinandergelebt, vielleicht sind zwischen ihnen auch noch Wunden offen. Gestehen wir aber dem Kind zu, dass es einen ganz anderen und für ihn wichtigen Zugang auch zu dem Elternteil hat, mit dem es nicht mehr ständig zusammenleben kann. Bereits im Vorfeld der Adoption sollte daher auch mit dem Kind ausgiebig über diese Möglichkeit, die damit verbundenen Rechte und Pflichten gesprochen werden. Lassen Sie dem Kind Zeit und Ruhe, seine eigene Einstellung zur beabsichtigten Adoption zu entwickeln und auszudrücken. Solche gedanklichen und gefühlsmäßigen Prozesse können nicht mit e i n e m Gespräch abgeschlossen werden.


 


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